Sonderausstellung: James Ensor: Selbstporträts

21/03/24 - 16/06/24

Das Selbstporträt ist für Ensor von zentraler Bedeutung und nimmt in seinem Gesamtwerk einen besonderen Platz ein.

Page-1
shape-hero--purple

Das durch den Einsatz des Spiegels entstehende Selbstporträt wird zu einer „subjektiven“ Reflexion. Der Maler wird als Subjekt zum Objekt seines eigenen Bildes. Das Selbstporträt bildet sozusagen ein neues Spiegelbild, das sowohl mit der gespiegelten Person als auch mit dem Betrachter konfrontiert wird. Diese Form der Mimesis ist vielleicht die komplexeste in der bildenden Kunst. Wie Rembrandt war auch Ensor sich des paradoxen Bilddilemmas bewusst: „Wie kann ich mich selbst darstellen, während ich mich selbst porträtiere?“ Das Selbstporträt regt zum Nachdenken an. James Ensor wird sein Leben lang immer wieder sich selbst porträtieren.

Ensor war von seinem Selbstbild angetan. Sein Aussehen ist klischeehaft und alltäglich geworden: der stattliche Mann mit weißem Bart und schwarzem Umhang. Seine Bildsprache entwickelte nahezu ein Eigenleben und steht paradigmatisch für seinen höchst persönlichen Blick auf die eigene (imaginäre) Welt.